Festungsanlage Hanstholm

Während des Zweiten Weltkrieges hielten die deutschen Besatzer in Dänemark zahlreiche Bunker. An den Stränden Jütlands sollte der sogenannte Atlantikwall ausgebaut werden. Heute gelten die Überreste dieser Bunkerlandschaft als Mahnmale gegen die Gräuel dieser Besatzungszeit. Eine der damals wichtigsten Bunkeranlagen, war die Festung Hanstholm.

Die Geschichte der Festung Hanstholm

Unmittelbar nach der Besetzung Dänemarks durch deutsche Truppen, also im Jahr 1940, wurde der Bau der Bunkeranalage Festung Hanstholm begonnen. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde immer weiter an der Bunkeranlage gebaut, die letztlich drei Bunkerareale beinhaltete. Von dort aus wollten die Deutschen den Schiffsverkehr im Skagerrak kontrollieren. Dazu installierte man bis Kriegsende drei Bunkeranlagen mit sechs Batterien, die heute von Besuchern besichtigt werden können. Die Bunkeranlagen Hanstholm galten als bombensicher, speziell auch was etwaige Angriffe mit chemischen Waffen anbetraf.

Das Bunkermuseum Hanstholm

Beim Bunkermuseum Hanstholm handelt es sich in erster Linie um ein Freilichtmuseum. Zu sehen gibt es die aufgegebenen Bunkeranlagen, wobei die Batterie Hanstholm I in ihrer damaligen Erscheinungsform erhalten blieb. Die insgesamt 66 Räume der Bunkeranlage beinhalteten neben Munitions- und Geschützräumen auch Mannschaftsräume und eine Kommandozentrale. Rund 90 Soldaten hielten sich ständig hier auf. Wie deren Alltag aussah, kann in den Bunkerräumlichkeiten nachempfunden werden. Von den Schlafräumen bis zu den sanitären Anlagen, wird auch der private Bereich der Soldaten dargestellt. Weiterhin werden damals benutzte Waffen und Munition ausgestellt. Da das Areal mit neun QuadratKilometern sehr weitläufig ist, wird eine Museumsbahn angeboten, die die Besucher an markanten Geschütz- und Munitionsstandorten vorbeiführt. Entdeckungswillige dürfen sich auch – mit Kartenmaterial ausgestattet – selbst auf Bunkersuche begeben. Viele der damals genutzten Anlagen sind heute abseits des Museumsgeländes gelegen und verbinden sich immer mehr mit der Natur. Die Bunker werden also zunehmend von Pflanzen überwuchert, begehbar sind jedoch immer noch. Da es keine Beleuchtung in den Bunkern gibt, sollte eine Taschenlampe mitgenommen werden. Während Eltern sich mit der Historie des Atlantikwalls auseinandersetzen, könne sich die Kinder hier als Entdecker betätigen.

Geschichte bleibt nicht unreflektiert

Mit der Historie des Atlantikwalls, speziell mit dem Abschnitt der Festung Hanstholm, beschäftigt sich das Dokumentationszentrum des Bunkermuseums Hanstholm. Hier wird außerdem erklärt was die Zeit der deutschen Besatzung für die dänische Zivilbevölkerung in Jütland bedeutete. Es werden zudem Museumsführungen angeboten, die zahlreiche Hintergrundinformationen zum damaligen Leben auf Jütland und zu den Bunkeranlagen bieten.