Atlantikwall Museen

Der Atlantikwall war eine fast 2700 km lange Verteidigungslinie entlang der Küsten des Atlantiks, der Nordsee und des Ärmelkanals. Der Ausbau des Atlantikwalls an der Küste Jütlands gilt bis heute als eines der größten Bauprojekte Dänemarks. Viele Bunker erinnern heute noch an die Zeit der deutschen Besatzung Dänemarks während des Zweiten Weltkrieges, die insgesamt fünf Jahre dauerte. Der folgende Artikel beschreibt die einzelnen Bunkeranlagen näher, die heute teilweise als Museum genutzt werden. Grundsätzlich gelten die noch erhalten gebliebenen Bunkeranlagen als historische Mahnmäler und sind traurige Zeugen eines der schlimmsten Kriege der Menschheit. Die Westküste Jütlands besteht aus endlos langen Sand- und Kiesstränden mit darunterliegenden Dünen, dazu kommen größere und kleiner Fjorde und einige Sumpfgebiete. Heute ist diese Gegend eine sehr beliebte Urlaubsgegend.

Die Tirplitz-Stellung

In der Nähe von Blavand gelegen befindet sich das architektonisch sehr beeindruckende und einzigartige Museum Tirplitz. Es wurde um den alten Bunker herum gebaut, der bis heute ein historisches Zeichen eines der schlimmsten Kriege ist. Die Bunker sollten Teil des Altantikwalls werden, wurde jedoch nie fertiggestellt, da vorher das Kriegsende erreicht wurde. Die ehemaligen Bunkeranlagen wurden umgebaut und werden heute für Ausstellungen genutzt. Es finden sowohl Dauerausstellungen als auch Sonderausstellungen statt, die über die Geschichte des Bunkers und über das Leben an der Nordseeküste berichten. Die Dauerausstellungen sind folgende: „Gold der Westküste“, „Der Tirpitz-Bunker“, „Die Armee aus Beton“, und „Geschichten der Westküste“.

Festungsanlage Hanstholm

Diese Festungsanlage ist Teil der ersten Festungsbauten des Atlantikwalls, die eigentliche Festung ist heute zerstört, aber ein Museum ist auf den ehemaligen Bunkern aufgebaut. Der ehemalige Verteidigungspunkt der Deutschen Wehrmacht wird heute museal genutzt. Der Museumsbunker ist über 3000 m² groß und zeigt das Leben der Soldaten im 2. Weltkrieg. Im Dokumentationszentrum findest du die Ausstellung „Feind und Nachbar“. Die Anlage zeigt die größte Festungsanlage Nordeuropas aus dem Zweiten Weltkrieg.

Heeresküstenbatterie Sondervig

Nahe der dänischen Kleinstadt Ringkobing liegt eine weitere wuchtige Festung des Atlantikwalls. In Sondervig bestanden ideale Landebedingungen für Flieger und diese Station war daher für die Deutschen besonders wichtig. Heute werden die ehemaligen Bunker ebenfalls museal genutzt. Die Anlage ist zweigeteilt, einige Bunker befinden sich direkt im Ort Sondervig, der Großteil der Bauten liegt allerdings einige Kilometer entfernt. Viele der Bunker sind heute noch erhalten.

Festung Thyboron

Der kleine Ort Thyboron liegt in der Region Midtjylland , an der Nordspitze der Landzunge Harboore Tange. Die Festung Thyboron umfasste ursprünglich etwa 100 Bunker, entlang der Küste. Nahe der Hafeneinfahrt findest du heute einen sogenannten Beobachtungsbunker, zusätzlich wurde auch ein Geschossbunker errichtet. Die Bunker versinken langsam aber sicher in Meer und Sand. Diejenigen, die noch existieren, liegen direkt am Strand und gelten als unzerstörbare Mahnmale. Auf manchen hast du die Möglichkeit, zu klettern, andere kannst du sogar von innen erforschen. In einem getarnten Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg befindet sich heute das Küstencenter Thyboron, es beherbergt heute eine interaktive Erlebnisausstellung zum Thema „Leben an der Nordseeküste“. Die Festung Thyboron ist die wahrscheinlich am besten erforschte Festungsanlage des Atlantikwalls. Bei den Bunkern handelte es sich ursprünglich um Tarnbunker, die als Sommerhäuser getarnt waren. Auch die Tarnung dieser ehemaligen Festungsanlage ist einzigartig.